Cybersecurity โ€“ Der Mensch als Risiko-Faktor und Chance in der IT-Sicherheit

Vom Risiko zur Chance

Die IT-Sicherheit hat in den letzten Jahren parallel zur steigenden Bedrohungslage enorm an Bedeutung gewonnen. Heute stellt sich nicht mehr die Frage, ob ein Unternehmen Opfer eines Cybersecurity-Angriffs wird, sondern wann und wie hรคufig. So wurden im Jahr 2024 durchschnittlich 13 Cybersecurity-Vorfรคlle pro Unternehmen registriert, die jรคhrliche Folgekosten von rund 1,06 Mio. US-Dollar verursachten1. Die verbreitete Annahme โ€žWir sind zu klein, das Risiko eines Angriffs betrifft nur groรŸe Unternehmenโ€œ ist ein gefรคhrlicher Irrglaube โ€“ und oft ein finanziell folgenschwerer noch dazu. Zwar entstehen groรŸen Unternehmen im Falle einer Cyberattacke meist hรถhere Schรคden, doch kleinere Unternehmen tragen in Relation zum Jahresumsatz ein deutlich hรถheres Risiko: In einer Umfrage im letzten Jahr sahen sich bereits 65 % der Befragten durch Cybersecurity-Attacken existenziell bedroht โ€“ im Jahr 2021 waren dies nur 9 % 1.

In der IT-Sicherheit gilt der Mensch nachweislich als grรถรŸter Risikofaktor: Der Global Risks Report 2022 des World Economic Forums bestรคtigt, dass โ€ž95 % aller Cybersecurity-Vorfรคlle auf menschliche Fehler zurรผckgehenโ€œ 2. Sind die rund 11 Milliarden Euro, die deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr in die IT-Sicherheit investiert haben 3, also verschwendetes Kapital? Keineswegs โ€“ sofern sie gezielt eingesetzt werden. Viele Unternehmen stecken erhebliche Summen in technologische Lรถsungen zur Cybersecurity, vernachlรคssigen dabei jedoch hรคufig das zentrale Risiko: den โ€žFaktor Menschโ€œ. Durch gezielte MaรŸnahmen wie Security Awareness Training kรถnnen Unternehmen ihre Mitarbeiter schulen und sensibilisieren โ€“ und verwandeln den Menschen in der IT-Sicherheit damit vom Risiko zur bedeutenden Chance.

โ€žError 40โ€œ

178,6 Milliarden Euro โ€“ das ist laut Branchenverband Bitkom der Schaden, der deutschen Unternehmen 2024 durch Cyberangriffe entstanden ist 1. Dies entspricht einem Anstieg von fast 30 Milliarden Euro gegenรผber dem Vorjahr. Acht von zehn Unternehmen waren von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen. In der IT-Sicherheit hat sich hierfรผr der Begriff โ€žError 40โ€œ etabliert, der humorvoll darauf hinweist, dass der eigentliche Fehler oft rund 40 Zentimeter vom Monitor entfernt sitzt โ€“ nรคmlich beim Menschen. IT-Sicherheit kann somit nur so effektiv sein wie die Personen, die sie anwenden. Oder wie es sprichwรถrtlich heiรŸt: Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwรคchstes Glied. Gemeint sind dabei nicht ausschlieรŸlich IT-Administratoren oder Sicherheitsverantwortliche, obwohl auch sie Fehler begehen kรถnnen. Vielmehr betrifft das Risiko alle Mitarbeiter โ€“ vom Sachbearbeiter รผber die Warenannahme und Lagerhaltung bis hin zum Empfang und zur Buchhaltung. IT-Sicherheit ist ein Thema, das sรคmtliche Ebenen eines Unternehmens betrifft und fest in den Kรถpfen verankert werden muss. Doch was genau sind die Ursachen fรผr dieses menschliche Risikopotential?

Laut dem Global Risks Report 2022 des World Economic Forums gehen โ€ž95 % aller Cybersecurity-Vorfรคlle auf menschliche Fehler zurรผckโ€œ 2. Sind die rund 11 Milliarden Euro, die deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr in die IT-Sicherheit investiert haben 3, also verschwendetes Kapital? Keineswegs โ€“ sofern sie gezielt eingesetzt werden. Viele Unternehmen stecken erhebliche Summen in technologische Lรถsungen zur Cybersecurity, vernachlรคssigen dabei jedoch hรคufig das zentrale Risiko: den โ€žFaktor Menschโ€œ. Durch gezielte MaรŸnahmen wie Security Awareness Training kรถnnen Unternehmen ihre Mitarbeiter schulen und sensibilisieren โ€“ und verwandeln den Menschen in der IT-Sicherheit damit vom Risiko zur bedeutenden Chance.

 

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Ursachen des Menschlichen Risikos in der IT

Fehlende Motivation und Bequemlichkeit

โ€žIT-Sicherheit? Das ist doch nicht mein Job โ€“ dafรผr haben wir doch den Administrator!โ€œ Aussagen wie diese hรถrt man in vielen Unternehmen. Dabei wird oft รผbersehen, dass Cybersecurity lรคngst nicht mehr nur ein technisches Thema ist, sondern jeden Einzelnen betrifft. Wer sich aus Bequemlichkeit oder Desinteresse aus der Verantwortung zieht, wird selbst zum Risiko fรผr das Unternehmen.
Wenn MaรŸnahmen zur IT-Sicherheit lediglich als bรผrokratische Vorgaben โ€žvon obenโ€œ empfunden werden, fehlt hรคufig das Verstรคndnis fรผr deren Sinn. Ohne gezielte Kommunikation und Einbindung der Mitarbeitenden bleiben Sicherheitsrichtlinien eine lรคstige Pflicht โ€“ und genau das รถffnet Tรผr und Tor fรผr Sicherheitslรผcken.

Geringes Verstรคndnis fรผr IT-Sicherheit

Viele Mitarbeitende haben oft noch recht vage oder stereotype Vorstellungen von IT-Sicherheit, die hauptsรคchlich durch Medienberichte รผber spektakulรคre Datenlecks oder durch Filmszenen geprรคgt sind. Cybersecurity wird dabei hรคufig auf hochkomplexe Technik, abgeschlossene Serverrรคume und Spezialisten mit mehreren Bildschirmen reduziert โ€“ im Kampf gegen dunkle Gestalten mit Kapuzenpullis und Masken.

Dass Cybersicherheit aber im Arbeitsalltag jedes Einzelnen beginnt โ€“ mit jeder geรถffneten E-Mail, jedem privaten USB-Stick im Firmenrechner oder jedem Passwort, das sichtbar am Monitor klebt โ€“, ist vielen nicht bewusst. Diese Fehleinschรคtzung macht sie ungewollt selbst zu einem Risiko fรผr das Unternehmen. Dabei werden die potenziellen Schรคden durch Cyberangriffe hรคufig unterschรคtzt โ€“ obwohl sie existenzbedrohend sein kรถnnen.

Hohe Arbeitsbelastung

รœberlastete Mitarbeitende machen Fehler โ€“ das ist menschlich. In stressigen Situationen neigen sie dazu, vermeintlich โ€žlรคstige Auflagen zur IT-Sicherheitโ€œ zu ignorieren, um Zeit zu sparen. Dieses Verhalten erhรถht jedoch das Risiko fรผr Sicherheitsvorfรคlle erheblich. Selbst jene, die direkt mit der Cybersecurity eines Unternehmens betraut sind, sind nicht davor gefeit.

Laut dem โ€žSoSafe Human Risk Reviewโ€œ gaben 57 Prozent der befragten IT-Administratoren und Sicherheitsverantwortlichen im DACH-Raum an, unter Burnout zu leiden. Als Hauptursachen nannten sie รœberstunden, hohen Leistungsdruck sowie mangelnde Schulungs- und Weiterbildungsmรถglichkeiten โ€“ alles Faktoren, die die menschliche Seite des Cyberrisikos deutlich machen.

Der Fachkrรคftemangel verschรคrft die Lage zusรคtzlich: Laut einer Bitkom-Studie waren im April des Vorjahres 149.000 Stellen fรผr IT-Expertinnen und -Experten unbesetzt. Grรผnde dafรผr sind unter anderem zu wenig Studienanfรคnger und eine Abbrecherquote von รผber 50 Prozent. Nur drei Prozent der Unternehmen berichten, bei der Besetzung von IT-Stellen keine Probleme zu haben โ€“ ein alarmierender Engpass, der die Resilienz in Sachen IT-Sicherheit weiter unter Druck setzt.

Mangelnde Sicherheitskultur im Unternehmen

Starre Verhaltensregeln und Vorschriften schaffen keine Sicherheitskultur. IT-Security muss im Unternehmen gelebt und vorgelebt werden, auch von der Unternehmensfรผhrung, um als etwas Selbstverstรคndliches anerkannt zu werden. SKYTALE hat da die passenden Schulungen fรผr Fรผhrungskrรคfte, denn Cybersicherheit muss in der Unternehmenskultur verankert sein.

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So werden Schwachstellen ausgenutzt

Nachdem wir die Ursachen fรผr menschliche Schwachstellen betrachtet haben, richten wir nun den Blick darauf, wie genau Cyberkriminelle diese gezielt ausnutzen. Welche Angriffsziele und Taktiken stehen im Mittelpunkt, wenn es darum geht, ein Unternehmen รผber seine Mitarbeitenden zu kompromittieren?

Die Antwort zeigt deutlich: Der Mensch bleibt ein zentrales Risiko in der IT-Sicherheit โ€“ und ein bevorzugter Angriffspunkt in der Cybersecurity-Strategie von Kriminellen. Wer Sicherheitsbewusstsein vernachlรคssigt, รถffnet ungewollt Tรผr und Tor.

Werfen wir also einen kompakten Blick auf die wichtigsten Methoden und Schwachstellen, die Angreifer ausnutzen โ€“ in der gebotenen Kรผrze, aber mit dem nรถtigen Fokus.

Social Engineering

Social Engineering โ€“ also soziale Manipulation โ€“ bezeichnet eine Reihe von Methoden, mit denen Angreifende gezielt versuchen, Menschen zu bestimmten Handlungen zu verleiten oder vertrauliche Informationen zu entlocken. Ziel ist es meist, indirekt Zugang zu sensiblen Daten oder Systemen zu erhalten โ€“ etwa durch das Installieren von Schadsoftware oder die Auslรถsung finanzieller Transaktionen. Dabei wird gezielt auf menschliche Eigenschaften wie Vertrauen, Hilfsbereitschaft, Angst oder den Respekt vor Autoritรคt gesetzt. Hรคufig setzen Angreifende zusรคtzlich unter Druck, etwa mit Botschaften wie: โ€žReagieren Sie nicht innerhalb von 24 Stunden, wird Ihr Konto gelรถscht.โ€œ

Social Engineering ist kein neues Phรคnomen โ€“ Versuche, Menschen zu manipulieren, gab es schon immer. Doch im digitalen Zeitalter bieten sich durch moderne Kommunikationskanรคle und offene Informationsquellen deutlich mehr Angriffsflรคchen, wodurch das Cybersecurity-Risiko stark steigt.

Im digitalen Zeitalter stehen dafรผr jedoch ungleich mehr Mรถglichkeiten zur Verfรผgung. Dazu gehรถren unter anderem:

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Der โ€žFaktor Menschโ€œ als Chance

Auch wenn viele dieser Szenarien auf den ersten Blick beunruhigend wirken, hat sich in zahlreichen Unternehmen inzwischen ein wichtiges Verstรคndnis durchgesetzt: IT-Sicherheit lรคsst sich nicht allein durch technische MaรŸnahmen gewรคhrleisten.

Mitarbeitende sollten nicht als Schwachstelle betrachtet werden, sondern als aktiver Teil eines starken Cybersecurity-Abwehrschirms. Damit das gelingt, braucht es gezielte Aufklรคrung, Schulung โ€“ und Vertrauen. Denn nur, wenn Unternehmen in ihre Belegschaft investieren, kann aus einem potenziellen Risiko eine echte Sicherheitsressource werden.

Eine Investition, die sich nicht nur auszahlt, sondern aktiv zur Resilienz des gesamten Unternehmens beitrรคgt.

 

RegelmรครŸige Schulungen und Awareness-Programme:
RegelmรครŸige Schulungen sind ein zentraler Bestandteil einer nachhaltigen IT-Sicherheitsstrategie. Mitarbeitende werden dabei kontinuierlich รผber aktuelle Cyber-Bedrohungen informiert und lernen bewรคhrte SchutzmaรŸnahmen kennen. Wichtig ist dabei nicht nur der Inhalt, sondern auch das Format: Kurz gehaltene Lerneinheiten oder Online-Schulungen in kleinen Portionen haben sich als besonders effektiv erwiesen โ€“ sie lassen sich gut in den Arbeitsalltag integrieren und sorgen fรผr langfristige Aufmerksamkeit. Ziel dieser MaรŸnahmen ist es, potenzielle Risiken frรผhzeitig zu erkennen und richtig zu handeln. Gleichzeitig stรคrken sie das Bewusstsein, dass jede einzelne Person im Unternehmen ein aktiver Teil der Cybersecurity ist โ€“ nicht nur potenzielles Ziel, sondern auch wichtiger Schutzfaktor.

 

Simulierte Angriffe:
Es werden Sicherheitsunternehmen wie SKYTALE beauftragt, um simulierte Phishing- oder USB-Drop-Angriffe oder andere Social-Engineering-รœbungen durchzufรผhren. AnschlieรŸend werden die zusammen mit den Mitarbeitern ausgewertet, um
Schwachstellen aufzuzeigen.

 

Klare, verstรคndliche Sicherheitsrichtlinien formulieren:Nur wenn die Mitarbeiter verstehen, was von ihnen gefordert wird, kรถnnen sie das auch umsetzen. Dazu mรผssen sich die IT-Sicherheitsbeauftragten jedoch aus ihrem Elfenbeinturm voller Fach-Kauderwelsch herausbewegen. Nur wenn die Mitarbeiter verstehen, was von ihnen gefordert wird, kรถnnen sie das auch umsetzen. Dazu mรผssen sich die IT-Sicherheitsbeauftragten jedoch aus ihrem Elfenbeinturm voller Fach-Kauderwelsch herausbewegen.

 

Der Bequemlichkeit einen Riegel vorschieben:
Viele Mitarbeiter wรคhlen den fรผr sie einfachsten Weg (siehe: -> Schatten-IT, -> simple Passwรถrter). Das lรคsst sich durch die passenden technischen MaรŸnahmen wie z.B. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) verhindern.

 

Incident-Response-Plรคne:
Wird ein Angriff entdeckt, muss es einen Plan geben, der besagt, was jeder Einzelne zu tun hat. Darin kรถnnen dann auch IT-fremde Mitarbeiter einbezogen werden (โ€žSie sorgen dann dafรผr, dass sรคmtliche Rechner Ihrer Abteilung sofort offline gehenโ€œ). Das schafft die notwendige Awareness. Die dazu aber auch regelmรครŸig geschult werden mรผssen.

 

Fรผhrungskrรคfte als Vorbild:
Fรผhrungskrรคfte spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, eine nachhaltige Sicherheitskultur im Unternehmen zu etablieren. Sie mรผssen mit gutem Beispiel vorangehen und aktiv zeigen, dass IT-Sicherheit ein strategisches Thema ist โ€“ kein reines Technikproblem. Ein โ€žDarum kรผmmert sich schon die IT, machen Sie einfach Ihre Arbeitโ€œ reicht nicht aus.

Stattdessen braucht es Engagement auf allen Ebenen: Dazu gehรถrt, ausreichend Ressourcen fรผr Cybersecurity-MaรŸnahmen bereitzustellen, um รœberlastungen โ€“ und damit auch Risiken wie Burnout in sicherheitsrelevanten Bereichen โ€“ zu vermeiden. Ebenso wichtig ist eine klare Kommunikation: Die Bedeutung von IT-Sicherheit sollte regelmรครŸig, etwa in Rundmails oder Meetings, aufgegriffen werden โ€“ und glaubwรผrdig vermittelt werden, indem Fรผhrungskrรคfte selbst Prioritรคt und Interesse zeigen.

An dieser Stelle sei nochmals auf die SKYTALE-Schulung speziell fรผr Fรผhrungskrรคfte verwiesen

Wird das alles beherzigt und regelmรครŸig durchgefรผhrt, stรคrken die Mitarbeiter die IT-Sicherheit ihrer Unternehmen und werden vom Risiko-Faktor zum willkommenen Sicherheits-Faktor.

1. https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Wirtschaftsschutz-2024
2. https://www3.weforum.org/docs/WEF_The_Global_Risks_Report_2022.pdf (S.45)
3. https://www.digitalbusiness-magazin.de/investitionen-cybersecurity-bitkom-it-sicherheit-geld-unternehmen-ausiel-geld-geben-unternehmen-aus-a-8f4fc70f624e510b06c2cfa3ff74deda/
4. https://www.it-business.de/burnout-risiko-in-cybersicherheit-a-01da521b3dd6e691f723646897beb155/
5. https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Rekord-Fachkraeftemangel-Deutschland-IT-Jobs-unbesetzt
6. https://www.ivanti.com/de/blog/ivanti-studie-zur-it-security-jeder-zweite-ex-mitarbeiter-hat-zugriff-aufs-firmennetz
7. https://www.businessinsider.de/wirtschaft/it-sicherheit-studie-diese-generation-geht-die-groessten-risiken-ein/
8. https://www.stern.de/digital/computer/erpressungs-trojaner-im-usb-stick--hacker-fin7-verseuchen-pcs-per-post-31490472.html

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